Entwicklungskrieg: Roman (German Edition) by David Brin

Entwicklungskrieg: Roman (German Edition) by David Brin

Autor:David Brin [Brin, David]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-09-07T22:00:00+00:00


53 Robert

Robert 53

Der Feind hatte damit begonnen, bessere Drohnen einzusetzen. Diesmal zahlten sich die höheren Kosten aus, weil die Drohnen nicht mehr so leicht vernichtet werden konnten.

Die geschlagene Gubru-Patrouille trat den Rückzug an, durch dichtes Urwaldgebiet und schlug eine fast 200 Meter breite Schneise. Bäume wurden gespalten und vernichtet, und Ranken und Lianen wanden sich wie getretene Würmer. Die Schwebetanks taten ein Übriges, bis sie endlich eine große Lichtung geschaffen hatten, wo die schweren Maschinen landen konnten. Hier kreisten die übrig gebliebenen Fahrzeuge, bildeten eine Art Wagenburg und feuerten gnadenlos auf alles, was sich bewegte.

Robert schaute zu, während eine Gruppe von Chims mit ihren Handkatapulten und chemischen Granaten der Stelle zu nahe kam. Sie verfingen sich in den berstenden Bäumen, gingen in einem Regen von Holzsplittern unter und wurden wie von Sensen dahingemäht.

Robert signalisierte mit der Hand den Befehl zum Rückzug, und dass sich die Truppe verteilen sollte. Der Befehl wurde von Mann zu Mann weitergegeben. Dies war wohl alles, was man diesem Konvoi antun konnte, zumindest angesichts der Gubru-Streitkräfte, die jetzt mit geballter Kraft zweifellos anrückten. Ihre Leibwache aber sammelte die erbeuteten Waffen und verschwand im Schatten über ihm und zu seiner Seite.

Robert hasste dieses Sicherheitsnetz, das die Chims um ihn woben, um ihn zu schützen und ihm schlichtweg zu verbieten, sich einer kritischen Stelle zu nähern, bevor alles hundertprozentig sicher war.

Von Klienten wurde erwartet, ihre Patrone jeweils als Einzelpersonen zu behandeln, während die Patrone die Klienten als eine Spezies betrachteten und beschützten.

Athaclena aber schien besser geeignet, mit solchen Dingen fertigzuwerden. Sie stammte aus einer Zivilisation, die davon ausging, dass dies der rechte Lauf der Dinge sei. Außerdem, musste er zugeben, machte sie sich über männlichen Ehrgeiz und Heldentum keine Gedanken. Eins seiner Probleme lag darin, dass er den Feind nur selten zu Gesicht bekommen hatte, noch je über ihn gestolpert war. Dabei war es sein sehnlichster Wunsch, einmal direkt auf die Gubru zu stoßen und ihnen Auge in Auge gegenüberzustehen.

Der Rückzug wurde erfolgreich durchgeführt, bevor noch der Himmel von feindlichen Kampfmaschinen wimmelte. Seine Gefährten, die Erdlingsguerillas, spalteten sich in kleine Gruppen auf und machten sich einzeln auf den Weg zu ihren weit verstreuten Lagern, bis sie durch den Nachrichtendienst im Wald zu den Waffen gerufen wurden. Nur Roberts Squadron kehrte zu den Bergen zurück, in deren Höhlen ihr Hauptquartier lag.

Das erforderte einen großen Umweg, weil sie sich weit im Osten im Mulun-Bereich befanden und weil der Feind Außenposten auf verschiedenen Berggipfeln eingerichtet hatte, die leicht aus der Luft zu versorgen waren und durch raumgestützte Waffen verteidigt und beschützt wurden. Eine dieser Postenketten säumte den direkten Weg, der nach Hause führte. Also geleiteten die Chim-Scouts Roberts Gruppe durch einen Dschungelspalt direkt nördlich vom Lorne-Pass.

Die schnurähnlichen Transfer-Raketen lagen überall herum. Ein Wunder, freilich, doch hier unten waren sie ein Hindernis. Robert hatte genug Zeit zum Nachdenken. Er fragte sich vor allem, was die Gubru hier wollten, wenn sie überhaupt hierher in die Berge heraufstiegen.

Natürlich war er froh, dass sie kamen, weil so die Resistance eine Chance hatte, den Feind empfindlich zu treffen und ihm einmal an den Kragen zu gehen.



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